**Ein Tag in Thayngen – Fachwerkzauber und Geschichtsspuren** ✎
Letzten Samstag, am 24. Mai, meinte es "Tante Klara", unsere liebe Sonne, endlich mal gut mit uns. Und was macht man an einem sonnigen Frühlingstag? Genau, man schnappt sich seine Sachen und macht sich auf den Weg, ein neues Fleckchen Erde zu erkunden. Für uns ging es nach Thayngen – ein charmantes Dorf im Reiat, nordöstlich von Schaffhausen.
Thayngen hat etwas Besonderes an sich: Es liegt so nah an der deutschen Grenze, dass die Verbindung zu Deutschland (12 Kilometer!) länger ist als die zur restlichen Schweiz. Verrückt, oder? Das Flüsschen Biber schlängelt sich durch das Dorf und formte das Tal, in dem Thayngen liegt. Und über allem thront der Chapf mit seinen etwa 550 Metern über dem Meeresspiegel – eine herrliche Kulisse!
Unser erstes Ziel war die Altstadt. Wir wollten uns die wunderschönen Fachwerkhäuser anschauen, die hier wirklich gut erhalten und liebevoll gepflegt sind. Es fühlt sich ein bisschen an wie eine kleine Zeitreise in vergangene Jahrhunderte. Und mittendrin steht sogar ein kleines Schloss – der Oberhof. Ein echtes Schmuckstück!
Wusstet ihr, dass Goethe in Thayngen übernachtet hat? Im Gasthaus Adler hat er Station gemacht und in sein Reisetagebuch geschrieben: «Thayngen, der erste schweizerische Ort, guter Wein.» Das mussten wir natürlich ausprobieren – und ja, der Wein hier ist wirklich nicht zu verachten. Kein Wunder, denn der Weinanbau hat in Thayngen eine lange Tradition.
Die Geschichte des Ortes ist auch sonst ziemlich spannend. Im Schwabenkrieg 1499 spielte Thayngen eine tragische Rolle: In der Kirche hatten sich damals 30 Bauern verschanzt und gegen die schwäbischen Truppen gekämpft. Nach 17 Stunden Belagerung wurde die Kirche gesprengt, und alle Bauern kamen ums Leben. Heute erinnert die Kirche an diese dramatischen Ereignisse.
Ein weiteres Highlight für Geschichtsfans ist das Kesslerloch, eine Höhle, in der vor über 10.000 Jahren schon Steinzeitmenschen lebten. Wir haben uns die Höhle diesmal gespart (vielleicht beim nächsten Mal!), aber allein zu wissen, wie alt diese Gegend schon besiedelt ist, ist beeindruckend.
Zum Abschluss unseres Tages sind wir noch ein bisschen am Flüsschen Biber entlangspaziert. Der kleine Fluss durchquert Thayngen auf seinem Weg zur Donau und verleiht dem Ort eine ganz besondere Atmosphäre.
Alles in allem war unser Ausflug nach Thayngen ein voller Erfolg. Die Kombination aus Geschichte, schöner Natur und charmanten Fachwerkhäusern macht den Ort zu einem echten Geheimtipp. Wenn ihr mal in der Gegend seid, schaut unbedingt vorbei – es lohnt sich!
Bis zum nächsten Abenteuer,
eure JacoMis 😊
Schloss Oberhof - Vogteisitz
Reformierte Kirche
Dorfplatz mit Brunnen
Haus zum Sternen
Haus mit Sonnenuhr
Weinanbau
Markthaus
Fluss Biber